Gestern Außendienstler, jetzt Bierbrauer. Vorher Ingenieur, dann Kundenversteher. Thomas Krämer hat nicht nur eine lange Karriere bei HOBART hinter sich und große Ziele vor sich
Thomas Krämer geht nicht einfach in den Ruhestand – eher wechselt er von einer Leidenschaft zu einer anderen. Nach 32 Jahren im Außendienst bei HOBART wird er künftig nicht mehr Menschen für Spülmaschinen begeistern, sondern für Bier und ein verrücktes Auto …
Bis März 2021 hat Thomas Krämer im Außendienst bei HOBART gearbeitet. Sein Vertriebsgebiet: zuerst München Nord, seit den 2000ern dann ein Drittel von ganz Bayern. „Am 1. Oktober 1989 habe ich angefangen“, erzählt Krämer. An seine ersten Tage bei HOBART erinnert er sich noch ganz gut. „Damals wurde die neue Maschinenreihe ‚Perspektive 90‘ vorgestellt – die FX- und die HX-Serie. Die FX ist ja bis heute unsere Erfolgsmaschine. Dass eine gewerbliche Maschine vollausgestattet ist und der Wirt nicht zuerst den Installateur holen muss, war damals eine echte Revolution.“
Freude am Verkaufen
Im neuen Job kam der gebürtige Kleinmachnower (bei Berlin) viel rum. Besonders interessant seien für ihn die Termine bei Kunden wie BMW oder Siemens gewesen, wo er auf seinem Weg in die Kantinen und Büros oft auch in die Produktion schauen konnte. Spannend für einen, der aus dem Maschinenbau kommt. „Ich heiße Krämer, aber ich bin keiner“, habe er damals noch oft gesagt. „Eigentlich bin ich diplomierter Ingenieur.“ Zum Vertriebler geboren fühlte sich Krämer an seinem ersten Arbeitstag bei HOBART aber noch nicht. „Dass ich meinen Tag selbst gestalten musste, aber auch konnte, war für mich ertwas ganz Neues. Dabei habe ich bald herausgefunden, dass genau das mein Lebensinhalt ist. Ich konnte meinen eigenen Arbeitsstil finden und habe gemerkt: Ich treffe gern Entscheidungen und ich stehe auch zu ihnen.“
Die Liebe zum Bier
Einen klassischen Nine-to-Five-Job kannte Krämer nicht, ein Feierabendbier gab’s selten. Die Vielfalt des bayerischen Biers habe ihn zwar damals schon beeindruckt, zum Bierbrauen habe Krämer aber erst später und über ein paar Ecken gefunden: Ein befreundeter Braumeister wollte ihm zum 60. Geburtstag 2017 ein Bier mit eigenem Rezept brauen. Krämer sollte auswählen: Wie soll es aussehen, wie schmecken? „Rostbraun und mit 5,4 Prozent Alkohol, bitte.“ Denn mit dem Bier hatte er Großes vor, daher auch die konkreten Sonderwünsche …
Der Ford zum Bier
Mit der Hilfe seines Sohns hatte Krämer Jahre zuvor einen Ford F 100 gekauft, einen Lieferwagen mit Oldtimerstatus und Kultcharakter. „Dieses Faible hatte ich schon als Kind. Matchbox-Autos waren für mich nur interessant, wenn sie eine Ladefläche hatten.“ Sein Plan: In der Rente einen Kaffeewagen daraus machen. Bis nun eben die Gelegenheit mit dem Bier kam. Aus dem einmaligen Festtagsbier wurde eine eigene Marke: Larry 54. „Der Name ergab sich wie von selbst aus dem Baujahr, der Karosseriefarbe und dem Kosenamen für den Bierwagen in Spe.“ Durstige Abnehmer hat er für sein obergäriges Pan Ale längst gefunden. „Ein Flaschenbier wird es nicht geben, aber für ‚Festl’ und Festivals in Bayern bin ich schon gebucht.“ Bleibt nur noch die Frage, womit Thomas Krämer seine Gläser spült? „HOBART FX 10, Baujahr ’99. Wasserwechselmaschine, der Panzer unter den Spülmaschinen …“, sagt er. „Davon habe ich mir eine gesichert."