Manpreet Miglietta hat die Zukunft im Blick. Einst mit einem Masterstipendium von HOBART gefördert, pendelt sie nun regelmäßig zwischen Produktion und Schreibtisch – als eine von wenigen Frauen…
Reine Männersache? Ganz und gar nicht, findet Manpreet Miglietta. Die 25-Jährige arbeitet als Manufacturing Engineer bei HOBART. Während ihres Wirtschaftsingenieur-Studiums mit Schwerpunkt industrielle Produktion in Offenburg hat sich Manpreet dazu entschlossen, ihre Bachelorthesis nicht – wie die meisten ihrer Kommilitonen – in der Automobilindustrie oder deren Zulieferer zu absolvieren, sondern bei HOBART. „Ich wollte einfach mal was anderes sehen“, sagt Miglietta. „Und das war eine gute Entscheidung.“ So gut, dass sie auch ihre Masterthesis im Unternehmen schrieb – gefördert mit einem HOBART-Master-Stipendium. Einmal im Jahr können sich Masterstudierende für dieses Stipendium bewerben. „Ich wurde damals von meinem Vorgesetzten darauf angesprochen, ob das nicht was für mich sei“, erinnert sich Miglietta. „Also habe ich mich beworben – und es hat geklappt.“ Um für ein HOBART-Stipendium zugelassen zu werden, brauchen Studierende aus den Fachrichtungen Maschinenbau, Wirtschaftsingenieurwesen, Mechatronik, Elektrotechnik oder Betriebswirtschaft einen Notendurchschnitt von 2,5 oder besser. Begünstigte unterstützt HOBART dann mit 1000 Euro monatlich. Auch ein Auslandsaufenthalt, eine zusätzlich vergütete Werkstudententätigkeit und natürlich ein interessantes Thema für die Masterthesis sind Bestandteile dieses Modells. Einzige Bedingung: Die Masteranwärter verpflichten sich für mindestens zwei Jahre, bei HOBART zu arbeiten.
Wie aber kommt eine junge Frau dazu, sich in der industriellen Produktion zu verwirklichen? „Naja, so ungewöhnlich ist das gar nicht“, sagt Miglietta und lacht. „Im Bachelorstudium waren wir immerhin 20 Frauen von 200 Studierenden – im Master 6 von 16.“ Auch während ihrer Arbeit bei HOBART seien ihr weder Vorurteile oder Klischees begegnet, noch gebe es hier Arbeiten, bei denen sie sich als Frau benachteiligt fühle. „Klar, auch wenn es immer mehr werden, arbeiten bei HOBART in meinem Bereich bisher recht wenig Frauen. Da guckt schon mal der ein oder andere kurz verdutzt, wenn ich in der Fertigung bin“, sagt sie. Das Team sei aber super. Alle harmonierten perfekt zusammen. Und so oft stehe sie als Wirtschaftsingenieurin ja auch gar nicht selbst an den Maschinen.
Manchmal aber eben schon. Nur so kann sie die Arbeitsabläufe wirklich nachvollziehen, begreifen und später optimieren. „Ich habe mir hier schon ein paar Blusen zerschlissen“, sagt Miglietta. „Aber ich liebe meine Arbeit. Sie ist sehr interdisziplinär.“ Neben der Produktion ist Manny, wie sie von ihren Kollegen genannt wird, auch am Schreibtisch zu Hause. Hier entwickelt sie das Layout für die Werkserweiterung, analysiert Ist-und Soll-Prozesse und macht sich Gedanken zur Umzugsplanung. Damit ihr von all dem abstrakten Denken nicht der Kopf platzt, schafft sich Manny in ihrer Freizeit Ausgleich: „Ich liebe Ausdauersport und Thriller von Steven King, Sebastian Fitzek oder Chris Carter. Es ist einfach faszinierend, komplexe Charaktere zu verstehen und in andere Begebenheiten abzutauchen. Das hilft einem, abstrakter zu denken – auch im Job.“
Rationalität ist bei ihrer Arbeit wichtig – und das versucht sie auch als Person widerzuspiegeln. Ganz verstecken kann sie ihre kreative Ader dann aber doch nicht – mit eleganter Bluse, farblich abgestimmtem Blazer und ihrem nahezu perfekt sitzenden Makeup…